So baust du einen Krypto-Mining-Rig mit einem Raspberry Pi: Detaillierte Anleitung, Konfiguration, Rentabilität und Zukunftsausblick

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In der Welt der Kryptowährungen interessieren sich viele für das Mining, aber nicht jeder möchte in große, laute und teure Mining-Rigs investieren. Raspberry-Pi-basiertes Mining bietet eine alternative, kostengünstige und energieeffiziente Lösung – besonders für diejenigen, die verstehen wollen, wie Mining funktioniert, ohne primär auf hohe Gewinne abzuzielen.

In dieser detaillierten Anleitung zeige ich dir, wie du mit einem Raspberry Pi eine Krypto-Mining-Maschine aufbauen kannst, welche Konfiguration du benötigst, welche Softwareoptionen es gibt, mit welchen Kosten du rechnen musst und schließlich, ob sich das Ganze in der Praxis lohnt.

Was ist ein Raspberry Pi und warum ist er für das Mining geeignet oder ungeeignet?

Der Raspberry Pi ist ein kreditkartengroßer, extrem günstiger und stromsparender Einplatinencomputer, der ursprünglich für Bildungszwecke entwickelt wurde, heute aber in zahllosen Hobby- und Industrieprojekten eingesetzt wird. Für Mining-Zwecke kann er geeignet sein, doch aufgrund seiner begrenzten Rechenleistung ist er nur für bestimmte Aufgaben ideal.

Vorteile

  • Geringer Stromverbrauch (5–15 Watt)

  • Kleiner Platzbedarf

  • Geringe Anschaffungskosten

  • Stabiler, langfristiger Betrieb

  • Ideal für Schulungs- und Testzwecke

Nachteile

  • Schwache Rechenleistung

  • Nur eingeschränkt profitabel im Mining

  • Meist nur als Zusatzgerät effektiv

Wofür eignet sich der Raspberry Pi in der Krypto-Welt?

  • CPU-basiertes Mining (nur zu Testzwecken)

  • Steuerung von ASIC-Mining-Geräten

  • Betrieb eines Full Nodes (z. B. Bitcoin Node)

  • Betrieb eines Lightning-Network-Nodes

  • Betrieb als Proof-of-Stake-Staking-Node (bei bestimmten Coins)

  • Farming- und Node-Betrieb im Chia-Mining

Welche Kryptowährungen kann man mit einem Raspberry Pi minen?

Monero (XMR)
Monero nutzt einen CPU-freundlichen Algorithmus (RandomX) und kann daher theoretisch mit einem Raspberry Pi gemined werden. In der Praxis ist die Hashrate jedoch so gering, dass keine nennenswerten Erträge zu erwarten sind – für Lernzwecke aber sehr gut geeignet.

Litecoin (LTC) und Dogecoin (DOGE)
Diese Coins verwenden den Scrypt-Algorithmus, wofür ein USB-ASIC-Miner erforderlich ist. Der Raspberry Pi dient hier als Controller. Die Gewinne sind gering, aber ein funktionierendes System lässt sich aufbauen.

Chia (XCH)
Das Chia-Netzwerk verwendet speicherbasiertes Mining (Proof of Space and Time). Ein Raspberry Pi kann hier als Farmer und Node dienen, jedoch erfordert das „Plotten“ leistungsstarke Hardware und große SSD-Kapazität.

Andere dezentrale Netzwerke (Helium, Filecoin, Sia)
Der Raspberry Pi eignet sich hervorragend zum Betrieb von Nodes in diesen dezentralen Speicher- und IoT-Netzwerken.

Bitcoin (BTC)
Direktes Bitcoin-Mining mit einem Raspberry Pi ist ineffizient, aber mit einem USB-ASIC-Miner und dem Pi als Steuergerät lässt sich eine kleine Mining-Installation aufbauen.

Hardware-Konfiguration – das wird benötigt

Grundlegende Hardwareliste

Gerät Empfohlenes Modell Durchschnittspreis (HUF)
Raspberry Pi 4 Model B (mind. 4 GB RAM) 30.000 – 60.000
Netzteil 5V 3A USB-C 5.000
MicroSD-Karte 32–128 GB Class 10 3.000 – 10.000
Kühlung und Gehäuse Lüfter + Kühlkörper 3.000 – 8.000
USB-Hub mit Stromversorgung 4–7 Ports 6.000 – 12.000
USB-ASIC-Miner z. B. GekkoScience, FutureBit Moonlander 40.000 – 120.000
Externe SSD (für Chia) 1–2 TB 30.000 – 50.000

Gesamtkosten beim Start

  • Einfaches CPU-Mining: ca. 50.000 – 80.000 HUF

  • Mit ASIC-Mining: ca. 150.000 – 250.000 HUF

Software und Installation Schritt für Schritt

Installation des Raspberry-Pi-Betriebssystems
Lade zunächst das offizielle Raspberry Pi OS herunter und schreibe das Image mit einem Tool wie Raspberry Pi Imager auf die MicroSD-Karte. Karte in den Pi einlegen und starten. Beim ersten Start Netzwerk konfigurieren, Passwörter setzen und System aktualisieren.

System-Updates und Paketinstallation
Nach dem Start alle Updates installieren und erforderliche Pakete hinzufügen (Entwicklungsbibliotheken, SSL, Netzwerk, JSON-Parser usw.), um Mining-Software kompilieren und betreiben zu können.

Mining-Software installieren

  • Für ASIC-basiertes Bitcoin-Mining:
    CGMiner ist eine gängige Wahl für USB-ASIC-Miner. Quellcode herunterladen, für Raspberry Pi kompilieren und mit den Zugangsdaten zum Mining-Pool (z. B. SlushPool) konfigurieren.

  • Für CPU-basiertes Monero-Mining:
    XMRig herunterladen und aus dem Quellcode kompilieren. Mit der Adresse des Monero-Pools und der eigenen Wallet-Adresse konfigurieren.

Leistung und Rentabilität

Erwartete Leistung

Kryptowährung Leistung Raspberry Pi Rentabilität
Bitcoin (mit USB-ASIC) 300 GH/s – 1 TH/s Langfristig minimal
Monero (nur CPU) 0,5 – 1 H/s Praktisch null
Litecoin/Dogecoin (mit ASIC) 300 – 600 MH/s Hobby-Niveau
Chia (als Farmer) abhängig vom Speicher Geringe langfristige Erträge

Rentabilitätsberechnung
Eine einfache Konfiguration mit USB-ASIC-Miner kostet ca. 150.000 HUF. Stromkosten: ca. 300–500 HUF pro Monat. Monatliche Einnahmen je nach Pool und Marktpreis: ca. 1.000–3.000 HUF. Optimistische Amortisation: 4–5 Jahre, stark abhängig vom Markt.

Alternative Raspberry-Pi-Einsätze im Kryptobereich

Ein Raspberry Pi wird kein Herzstück einer großen Mining-Farm, ist aber für andere Blockchain-Aufgaben ideal:

  • Betrieb eines Bitcoin-Full-Nodes (z. B. Umbrel, MyNode)

  • Betrieb eines Lightning-Network-Nodes (z. B. RaspiBlitz)

  • Staking-Node in PoS-Netzwerken

  • Chia-Farmer-Node

  • Unterstützung dezentraler Speicherlösungen (Filecoin, Sia)

Zukunftsausblick – Rolle des Raspberry Pi im Krypto-Mining

Da Proof-of-Work-Mining zunehmend in den Hintergrund tritt, könnte der Raspberry Pi vor allem für den Ausbau der Infrastruktur dezentraler Blockchain-Ökosysteme wichtig werden:

  • Hosting von Proof-of-Stake-Staking-Nodes

  • Betrieb dezentraler Speichersysteme

  • Unterstützung energieeffizienter Blockchain-Projekte

  • Bereitstellung von Infrastruktur für Ausbildung, Experimente und Tests

Langfristig dürfte der Raspberry Pi eher ein Werkzeug zur Demokratisierung dezentraler Netzwerke sein als eine klassische, profitable Mining-Maschine.



Die in diesem Beitrag verwendeten Bilder stammen entweder aus KI-generierter Quelle oder von lizenzfreien Plattformen wie Pixabay oder Pexels.

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